Werden die Blogs tatsächlich von Instagram verdrängt? Sind „Instablogger“ mit Bloggern zu vergleichen, die eine eigene Seite betreiben? Diese Fragen stellen sich in letzter Zeit so einige Blogger und der ein oder andere merkt dabei: Mein Instagram-Account ist erfolgreicher als mein Blog. Aber woran mag das liegen?
Für mich sind Instagram und die Blogosphäre weiterhin zwei vollkommen unterschiedliche Netzwerke. Auf Instagram scrolle ich meist aus Langeweile rum, auf Blogs gehe ich gezielt. Ich liebe es schöne Bilder zu sehen und tatsächlich wird Instagram dafür eine gute und einfache Alternative zu den Blogs. Aber ich liebe es auch Texte zu lesen. Texte, die mehr als 10 Wörter lang sind und als Bildunterschrift dienen. Dafür gehe ich immer wieder gerne auf einen Blog.
Diese Worte habe ich vor einigen Monaten schon in einem Entwurf gespeichert. In der Zeit haben mittlerweile viele Blogger über Instagram im Verhältnis zum Blog geschrieben, aber trotzdem möchte auch ich noch einmal meine Meinung loswerden. Ein Beitrag, der mir besonders hängen geblieben ist, stammt von Josie Loves: Sie sagt, dass Instagram die Blogs zerstört. Und ich stimme ihr zu.
Instagram ist so viel einfacher zu handhaben. Tipps wie „Wenn du es täglich schaffst ein Bild bei Instagram hochzuladen, schaffst du es auch einen Blog regelmäßig mit Beiträgen zu füllen“ könnte ich gegen die Wand schleudern. Viel zu gerne wird Instagram mit dem Medium Blog verglichen. Dass es sich ja so ähnele und man viel schneller bekannt wird. Aber wisst ihr noch, als Instagram seinen Algorithmus ändern wollte und ungefähr alle „Blogger“ steil gegangen sind? Weil sie nicht Herr des Schaffens waren. Aber auf eurem eigenen Blog seid ihr es. Nirgends sonst, habt ihr solche Freiräume, könnt so viel mitbestimmen. Instagram macht, was dem Unternehmen am besten passt. Und wieso sollte man es ihm verübeln? So handeln wir mit unserem Blog schließlich auch.
Was ich allerdings nicht verstehe: Wieso immer mehr Firmen auf diese Zahlen schauen. Niemand achtet mehr auf den Blog, die Zahlen aus den Social Media Kanälen stehen im Vordergrund. Dabei wissen wir doch alle, wie leicht man diese fälschen kann. Für mich ist der Blog das wichtigste Medium. Ich habe erst einen Blog eröffnet und dann einen Instagram-Account. Nicht andersrum. Wieso sollte also dieses Instagram jetzt einen höheren Stellenwert haben? Schon immer habe ich mich mehr auf meinen Blog konzentriert, statt meine Social Media Kanäle mit Stoff zu füttern, weil ich eben Bloggerin bin und kein Influencer (toller Beitrag dazu bei Masha). Ich wollte mich nie auf Instagram profilieren, sondern es als Unterstützung zu meinem Blog sehen.
Für mich sind Blogs das feste Standbein, welches Instagram niemals sein kann. Von einem Tag auf den anderen kann sich diese App ändern und wir können nichts daran tun. Unseren Blog haben wir aber selber in der Hand. Deshalb stecke ich lieber mehr Zeit in meinen Blog. Ich schaue mir zwar gerne Bilder auf Instagram an, aber noch lieber erfahre ich die gesamte Geschichte auf einem Blog. Sneakpeaks und Behind the Scenes sind toll und natürlich liebe ich Flatlays. Aber möchte ich wirklich so viel Zeit in ein einziges Bild investieren, das schon bald in der Timeline ganz unten ist?
Tatsächlich versuche ich aktiv zu sein. Regelmäßig ein Bild zu posten. Aber es ermüdet. Ich finde es anstrengend und habe lange nicht den gleichen Spaß, wie wenn ich einen 500 Worte Text verfasse. Weil Instagram für mich eben doch kein Ersatz ist. Weil ich dort meine Gedanken nicht so ausdrücken kann, wie auf dem Blog. Deshalb stehe ich für Blogs ein. Ich möchte ausführliche Berichte, nachdenkliche Texte und beeindruckende Fotostrecken sehen und nicht nur kleine Eindrücke erleben.
Fee
19 Mai
Toller Post, wegen genau solcher Texte liebe ich deinen Blog :) Ich bin da auch ganz deiner Meinung. Leider kann ich auch nicht mit 100k+ Follower dienen und werde das wahrscheinlich auch nie – schade ist nur, dass es für viele Firmen so wichig ist.
Ich setze auch auf den Blog!
Alles Liebe,
Fee von Floral Fascination
Vita
19 Mai
Oh vielen Dank für die lieben Worte, das freut mich ungemein :) Und genau das ist auch mein Antrieb!
Solch ein Kommentar ist zB. auch viel mehr Wert als unendlich viele Follower, die eben nur „Ghostfollower“ sind, daher nicht den Kopf hängen lassen :)
Liebe Grüße,
Vita
Tabea
19 Mai
Für Blogs nehme ich mir auch ganz gerne Zeit, weil ich lange, tiefgründige Texte und gut bearbeitete Fotos liebe.
Instagram dagegen lehne ich völlig ab, weil ich Angst habe, dann belanglose Fotos mir zu viel Zeit rauben, die ich viel schöner füllen könnte. Für meine Blog nutze ich eher Twitter, um mich mal kurz mitzuteilen.
Deine Gedanken kann ich alle gut nachvollziehen. In Zukunft möchte ich mir auch einen selbstgehosteten Blog zulegen, um mich auch vom Unternehmen Blogger unabhängig zu machen… denn es macht mir doch etwas Angst, dass jemand Fremdes dafür verantwortlich ist, dass meine geliebten Blogposts an Ort und Stelle bleiben.
Liebe Grüße
Roxy
20 Mai
So wahr! Ich dachte immer ich bin die einzige die das Konzept von „Instagram-Bloggen“ nicht so ganz versteht… Klar habe auch ich einen Account und poste gerne, aber was ich liebe ist das Schreiben und Zusammenstellen von Artikeln. Instagram dient mir nur dazu kurze Momente festzuhalten, die es ansonsten nicht auf den Blog schaffen, weil zu belanglos, aber hübsch.
Zeigt mir aber schon sehr in die Richtung, dass die Leute immer weniger Bock auf echte Inhalte haben, sondern sich nur noch durch Bildchen scrollen wollen… Schon schade.
Jana
21 Mai
Kann ich genau so unterschreiben! :)
Ich musste bei deinem Text an einen Kerl denken, den ich im Winter gedatet habe. Ich erzählte damals, dass ich einen Blog habe und bekam als Antwort „Ach, du lädst also Bilder auf Instagram hoch, eine Freundin von mir ist nämlich auch Bloggerin, deshalb kenn ich mich da zumindest ein bisschen aus.“ Als ich dann erklärte, dass ich eine eigene Website habe und nicht mal eben „nur“ Fotos knipse, hat er das dann erstmal gar nicht verstanden – „das wäre doch ein und die selbe Sache“ =D
Vita
22 Mai
Oh Gott :D Finde es sowieso mittlerweile recht anstrengend zu erklären, was man als Blogger tatsächlich macht. Einfach genau wegen solcher Sachen, wenn Insta“blogger“ sich als Blogger bezeichnen :D Aber na gut, kann man leider nicht ändern, einfach versuchen die Leute aufzuklären :D
bknicole
21 Mai
Ein toller und wahrer Post. Kann mich deinen Worten nur anschließen, denn für mich persönlich wird Instagram einen Blog nie ersetzten. Ich lese auch lieber Texte und schreibe auch am liebsten welche, die auch recht lange sind, deshalb habe ich einen Blog gestartet. Auf Instagram kann ich meine Leidenschaft zum Schreiben mit der kleinen Bildunterschrift nicht ausleben, zumal mir auch der Umgang dort oftmals zu oberflächlich ist und mich das manchmal echt zut Weißglut treibt. Aber natürlich habe auch ich einen Account dort, versuche jeden Tag mal durch meine liebsten Hastags zu schauen, andere Bilder zu liken und zu kommentiere und auch selbst Fotos hochzuladen, aber für mich kommt der Blog weiterhin an erster Stelle. Instagram ist einfach ein schönes Netzwerk, um Eindrücke aus meinem echten Leben zu teilen, weshalb ich gezielt nicht auf wunderschön, arrangierte Bilder mit weißem Hintergrund setzte oder 100 Selfies schieße, bevor es online kommt. Nee ich mache da 5-6 Bilder und schaue einfach, ob was schönes dabei ist. Ende. Alles andere finde ich persönlich immer ersorgniserregend, weil man in der echten Welt leben sollte, sich mehr über ehrliche Komplimente von Freunde und Familie freuen und ihnen somt kostbare Zeit schenken sollte.
Und zu sagen, dass wenn man jeden Tag ein Foto auf Instagram postet, man regelmäßig den Blog mit Inhalten füllen kann, finde ich eine lächerliche Aussage. Denn zum Bloggen gehört nun mal mehr als ein Foto mit dem Handy, ne kurze Bildunterschrift und übertrieben viele Hashtags dazu. Das erfordert in meinen Augen schon ein Talent fürs Schreiben, viel mehr Zeit und auch Arbeit, als Instagram.
Vita
22 Mai
Brauche ich nichts mehr hinzufügen, bin da absolut deiner Meinung! Habe eine Zeitlang versucht jeden Tag auf Instagram zu posten und klar, dann kamen auch einige Follower dazu. Aber ich fand es wirklich ermüdend und anstrengend und ich glaube ich werde da einfach nie den gleichen Spaß dran haben, wie an einem Blog!
Christina
22 Mai
Vitaa! Toller Artikel, der mich darin bestärkt auch endlich meinen Blog öffentlich zu machen (Franzi und du habt mich auf jeden Fall inspiriert und gestärkt – Intermedia rocks :D). Instagram macht Spaß, aber ist wirklich ziemlich „platt“ und man merkt auch schnell, dass vieles nur für’s Bild geliked wird und der Text gar keine Rolle spielt, was mega schade ist.
Ist vermutlich typisch für unsere Generation, aber ich glaube, dass wenn alle Blogger trotzdem fleißig weiter bloggen, die Sparte trotzdem bestehen wird. Viele Unternehmen haben leider sowieso noch viel zu wenig Ahnung von Social Media/Blog Marketing. Denke da wird sich noch eine Menge tun :)
Liebe Grüße,
Christina
Vita
22 Mai
Oh hey Christina, ja mach das unbedingt! Es kann nie genug RICHTIGE Blogger geben :D Franzi (und ihren Blog) kenn ich leider nicht, kannst du ihn mir verraten? :) Und genau, so ist Instagram einfach und manche kommen da eben besser klar mit, aber ich gehör da einfach nicht zu :D
Liebe Grüße und ich bin gespannt, bald mehr von dir auf deinem Blog zu lesen! Wird gemerkt :)
Christina
22 Mai
Instagram ist halt einfacher würde ich mal behaupten. Schönes Foto machen – hochladen – fertig. Man muss nicht mal schreiben können oder eine Persönlichkeit haben :D Spricht also für dich als Blogger. haha!
http://fashionforffranzy.com das ist Franzi’s Blog :)
Vita
22 Mai
Ja ist wirklich so. Danke dir! :D
Elisa Zunder
23 Mai
Liebe Vita,
vielen Dank für diesen Post, denn ähnliche Gedanken kreisen auch gerade bei mir. Ich sehe meinen Blog chon immer als Hauptmedium doch leider sehen Agenturen und Unternehmen dies nicht mehr so. Immer wichtiger werden die Zahlen um den Blog herum, was ich wirklich schade finde. Ich möchte immer noch gerne mit Worten erreichen und stecke daher genauso wie du, die meiste Zeit in meinen Blog.
Ich bin schon sehr gespannt, wohin die Entwicklung in einigen Monaten oder Jahren geht, da glaube ich gerade wieder ein Umdenken stattfindet.
Liebst, Elisa von http://www.elisazunder.de
Vita
24 Mai
Liebe Elisa,
ja ich hoffe auch, dass bald ein Umdenken stattfindet, wenn es denn nicht bereits schon dabei ist. Bin auf alle Fälle gespannt!
Dörthe von ars textura
24 Mai
Hallo liebe Vita,
Was für ein super Post! Ich denke auch, dass Instagram und Blogs zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Wenn man den Erfolg nur an der Follower-Zahl misst, kommt man natürlich schnell in Versuchung zu denken, dass man bei Instagram erfolgreicher ist. Aber hinter einem Blog steht viel mehr herzblut und Persönlichkeit. Ich stimme dir da vollkommen zu, dass Instagram eher für den kurzen Zeitvertreib ist und dass man Blogs gezielter liest. :-)
Liebe Grüße
Dörthe
Urs E. Gattiker - DrKPI
31 Mai
Liebe Vita
Du schreibst:
„Für mich sind Instagram und die Blogosphäre weiterhin zwei vollkommen unterschiedliche Netzwerke. Auf Instagram scrolle ich meist aus Langeweile rum, auf Blogs gehe ich gezielt“
Das empfinde ich sehr ähnlich. Auf Instagram geht es vielleicht auch mehr ums visuelle. Texte und Dialog sind dabei auch weniger wichtig als auf dem Blog. Deiner ist ein tolles Beispiel das illustriert, wieviel mehr der Dialog noch bringen kann. Die Leser bringen ihre Standpunkte ein, usw.
Herzlichen Dank für diesen interessanten Beitrag. Sabine von OcenBlueStyle hat dies hier kommentiert: http://blog.drkpi.de/definition-und-methodik-1/#comment-693
Freundlichst
Urs
Dorina
2 Juni
Ich finde es auch zunehmend anstrengender auf Instagram aktiv zu sein. Früher hatte es eine gewisse Leichtigkeit, die ich nun total vermisse. Während ich diese Zeilen tippe, müsste ich eigentlich auf Instagram unterwegs sein, damit das soeben hochgeladene Bild auch gut im Vergleich zu anderen dasteht. Aber gerade dieser „Zwang“ etwas machen zu müssen, nervt mich immer mehr. Ich lese lieber gute Blogposts, die einen Mehrwert für mich bieten oder arbeite selbst an meinem Blog. Konsequenz ist natürlich, dass mein eigener Instagram-Account nicht so gut dasteht wie manch anderer – aber damit kann ich leben. ;)
Liebste Grüße
Dorina // Adeline und Gustav
Vita
7 Juni
Ja mittlerweile habe ich mich auch damit abgefunden, dass ich eben kein Instablogger in diesem Leben werde. Aber hey, es gibt schlimmeres! :D
Sarina
11 Juni
Auf Blogs ist meiner Meinung nach die Qualität auch viel höher. Die Bilder sind dort sorgfältig ausgewählt und evtl. auch nur für einen bestimmten Post gemacht. Während auf Instagram auch ein schneller Schnappschuss viele Likes bekommen kann.
Es ist wirklich schwierig diese beiden Plattformen miteinander zu vergleichen. Ich liebe beides, aber das eine ersetzt auf keinen Fall das andere.
Liebe Grüße Sarina
https://ideenundfotokiste.blogspot.de/
ceyourgoals by Celine
11 Juni
Toller Beitrag! :) Ich stimme dir auch zu 100% zu. Ich finde es auch schade, dass Instagram für viele Firmen mittlerweile so wichtig geworden ist und die Qualität eines Blogs damit leicht in den Hintergrund rutscht.
Ich setzte auch auf meinen Blog, bemühe mich hier um guten und regelmäßigen Content. Zum Beispiel bin ich auf Instagram recht unaktiv, habe dementsprechend wenige Abonnenten. Dies stört mich aber nicht, Firmen dagegen leider schon eher…
Ich finde Blogs sind eine tolle Möglichkeit Interessen mit anderen zu teilen und sich so auszutauschen. Außerdem erkennt man auf einem Blog eher die Leidenschaft und die investierte Zeit! :)
Jaja, das mit Instagram vs Blog ist glaube ich eine schwierige Story ;)
Naja, toller Beitrag auf jeden Fall ;)
Alles Liebe,
Celine
http://ceyourgoals.com
Geht es wirklich nur um kürzere Inhalte? Constanze von Nahtzugabe im Interview | Elle Puls
15 November
[…] einer 21-jährigen Lifestyle Bloggerin habe ich den Artikel Blogs vs. Instagram: Wieso ich auf meinen Blog setze gefunden. Sie schreibt darüber, dass sie Instagram anstrengend findet und dass sie lieber auf […]
Kai
12 Juli
Schöner Artikel! Ich betreibe meinen Blog erst seit ein bisschen mehr als einem Jahr und hatte ihn ursprünglich als Ergänzung zu YouTube und Instagram gesehen. Inzwischen hat er die Social Networks aber schon überholt, was die Reichweite angeht. Das hat mich echt überrascht!
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Paddy
22 Januar
Instagram und Facebook Likes sind für die Firmen echte Bestätigung. Bestätigung das auf das was gepostet wird eingegangen wird.
So ist klarer zu erkennen was den Leuten gefällt als Besucherzahlen auf den Blogs.
Ich mag auch lieber Blogs als Instagram, aber bei Instagram ist nun mal das Publikum der Zukunft.
Beides zu pflegen halte ich für sehr wichtig.
LiebLinks des Monats ♥ #5 » carotellstheworld.com
4 März
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