Wahrscheinlich werde ich jetzt gesteinigt, denn ich behaupte, dass man Schreiben lernen kann. Viele sagen schließlich es wäre eine Gabe – das bestreite ich auch gar nicht. Aber wenn man mit dieser Gabe nicht so gesegnet ist, wie manch anderer, kann man es trotzdem schaffen. Mit viel Übung und Fleiß kommt man in vielen Gelegenheiten weiter und meiner Meinung nach auch im Schreiben.
Ich selbst wurde immer in die naturwissenschaftliche Schiene gesteckt. Ich war gut in Mathe, Physik und Chemie. Ja, gebt euch das mal. Und genau von diesen Leuten wird immer behauptet, dass sie dafür nicht so kreativ sind. Diese Menschen denken rational. Aber stimmt das wirklich? Für mich ist es wieder das alltägliche Schubladendenken, über welches alle reden. Niemand hat bemerkt, dass ich kreative Kurzgeschichten schreiben konnte – und das auch in Englisch. Mein halbwegs künstlerisches Talent wurde immer darauf zurückgeführt, dass ich Linkshänder sei und daher ja ach so kreativ bin. Es mag etwas dran sein, aber wenn man einfach Interesse an etwas hat, dann kann man es lernen.
Genau das behaupte ich vom Schreiben. Ich habe nie tolle Aufsätze geschrieben. Und hatte nur Spaß daran etwas Kreatives zu schreiben. Als ich mit meinem Blog gestartet habe, war dieser überflutet von Smileys, Rechtschreibfehlern und halben Sätzen. Mit der Zeit wurde mein Interesse immer mehr geweckt. Ich wollte tolle Texte schreiben, die anderen im Gedächtnis bleiben. So wie meine Blogger-Vorbilder.
Ich habe so viel gelesen, wie noch nicht – und seien es auch nur Blogs. Mein Interesse stieg immer weiter und irgendwann kamen die ersten Komplimente. Dass ich so tolle Texte schreiben würde, die Menschen sich mit mir identifizieren können und sie in meine Texte abgetaucht sind.
Wisst ihr eigentlich wie glücklich ich darüber war? Ich glaube ich habe das noch nicht so erwähnt.
Mir war nie bewusst, dass ich Schreiben kann. Niemand hat mir so etwas zugetraut. Ach, die hat Mathe und Info LK, warum sollte sie sich fürs Schreiben interessieren? Aber genau das war mein Ausweg. Mein Ausweg aus all den mathematischen Formeln, den Programmcodes und Zahlen. Schule hat für mich wenig mit dem Schreiben zu tun, welches ich jetzt regelmäßig mache. Ich entfalte mich und bin manchmal selber stolz meine Texte zu lesen. Dank euch, meinen Lesern, weiß ich nun auch, dass mein Schreibstil gut ankommt. Danke für all die Komplimente, sie haben mich immer vorangetrieben.
Ich bin glücklich, dass ich diesen Weg gefunden habe. Dass ich Spaß am Schreiben habe und meine sprudelnden Gedanken irgendwo festhalten kann. Nein, eigentlich nicht irgendwo, sondern genau hier!
Bei welchem Thema dachtet ihr, dass ihr es eigentlich gar nicht könnt und habt es dann doch geschafft? Habt ihr euch auch so gefreut und wart sogar anschließend Stolz auf euch?
Mici
2 November
ich sehe das auch so, dass man schreiben lernen kann. klar wird vieles nach Gefühl getan und formuliert, aber es gitb schließlich rhetorische Mittel, die man sich aneignen kann.
außerdem ist das genauso wie mit einer Sprache, die man lernt. Zuerst lernt man die Regeln der Grammatik und irgendwann hat man die Regeln gar nicht mehr so wirklich vor Augen, wendet sie aber trotzdem an – nach Gefühl eben . Genauso ist das beim Schreiben auch, denke ich =)
Carina
2 November
Das finde ich wirklich wahnsinnig schön, dass das schreiben für dich ein „Ausweg“ war, weg von Mathe und Co :) Und ich bin auch absolut der Meinung, dass du so tolle Texte schreibst!!
xox Carina
Andrea
2 November
Ich stimme dir da durchaus zu! Ich glaube, vieles kommt, wenn man einfach ganz viel selbst liest und überlegt, was einem an anderen Texten gut gefällt. So mache ich es auch. Wenn ich meine ersten Blogbeiträge lese, fällt mir da auch direkt auf dass ich mich echt verbessert habe!
herzballon
3 November
Ich stimme dir 100%-tig zu.
Naturwissenschaften waren auch schon immer eher mein Ding. Habe ich doch Mathe als Leistungskurs und Physik nur abgewählt, weil es nicht in das Profil passte. Ich mag es, dass es nur eine richtige Lösung gibt in Fächern wie diesen. Denn die Bewertung von Texten ist meist sehr objektiv. Zuhause schreibe ich wirklich gerne, nicht nur auf meinem Blog, aber in der Schule finde ich es einfach nur anstrengend. Es ist ein wenig wie der Kunstunterricht bei uns an der Schule. Dort sollte man immer nur die Ideen von großen Künstlern nachahmen, da spielt Kreativität keine Rolle. Für mich ist Kreativität in der Schule kaum möglich, da schreibe ich lieber zuhause. Seitdem ich mehr schreibe merke ich auch, dass mein Stil und meine Rechtschreibung besser werden. Mein Schreiben ist natürlich nicht perfekt, aber es geht bergauf.
Anneke ♥
Sabine
5 November
Ja, du hast recht. Man kann fast alles lernen – bis zu einem gewissen Grad. Ich zum Beispiel werde niemals höhere Mathematik verstehen. Aber durch hartes Ranklotzen habe ich wenigstens die 4 im Abi geschafft (in BaWü müssen wir ja Mathe-LK belegen). Heute noch fällt mir die Art von Denken schwer, das zeigt sich, wenn ich mich im Job in neue Markup-Languages (kürzlich zB Javascript) reindenken muss. Aber wenn man nicht aufgibt, schafft man das schon.
Spaß macht es allerdings meistens nicht. Ich verbessere lieber die Dinge, die mir schon liegen. Das klingt nach dem bequemen Weg (ist es letztendlich auch), aber ich finde es sinnvoller, denn damit kann ich am Ende wirklich glänzen. In Mathe und Programmieren werde ich auch mit der größten Mühe nur Durchschnitt sein. Bei kreativen Dingen könnte ich es weiter schaffen.
Liebe Grüße
Jana
8 November
Find ich gut, dass du mit deinem Text anderen Mut machst ;)
Ich bin zwar auch Linkshänderin, aber nicht wirklich allzu kreativ :D Also kann man das auch nicht darauf schieben. Schubladendenken ist echt schade, aber irgendwie macht das jeder – ob bewusst oder unterbewusst. Doch wenn man das erkennt, kann man auch was dagegen tun :P
& wie war der Spruch mit der Hummel: Rein physikalisch kann sie gar nicht fliegen – sie weiß davon aber nichts & hats doch getan. Man muss einfach nur wollen & dann bekommt man so gut wie alles hin!
♥