Das Produkt hast du dir nicht selber gekauft? Das Outfit trägst du nur für Fotos? Dein Instagram-Feed ist farblich angepasst? SOCIAL MEDIA IS NOT REAL LIFE?
Was du nicht sagst.
Was online gepostet wird, spiegelt nicht die Realität wider? In Wirklichkeit liegst du auch mal einen Tag im Bett rum und postest ein Selfie, welches du vor 3 Tagen gemacht hast? Das kann nicht wahr sein.
Es gibt Tage, da frage ich mich, was ich hier eigentlich mache. Wieso schminke ich mich nur, um gleich ein paar Bilder zu machen? Wieso drehe ich meine Haare ein und danach lege ich mich wieder zurück ins Bett? Genauso frage ich mich, wie es den anderen Leuten da draußen ergeht. Denken sie das Gleiche? Durchblicken sie das Spiel so wie ich? Oder sind sie geblendet von der Schönheit des Netzes?
Immer mehr Blogger schreien auf. Sie wollen Veränderung, sie wollen anders sein. Gegen den Strom schwimmen. Doch während sie dies in ihrer #sonntagskolumne sagen, gibt es pünktlich zum Wochenstart ein Outfit mit den neuesten It-Pieces. Ob zugeschickt oder vom eigenen Geld gekauft, das durchblicken die Wenigsten.
Man will sich von der Masse abwenden, wird aber gleichzeitig zur Anti-Masse. Manchmal weiß ich nicht mehr wohin mit all den Pro-Texten am einen Tag und all den Kontra-Texten am nächsten. Erst wird Essena O’Neill bejubelt für ihren Mut, für ihre Selbstreflexion. Doch Tage später wird ihr unterstellt alles aus taktischen Gründen gemacht zu haben.
Doch ist das wichtig? Wieso machen wir uns so viele Gedanken darüber, was andere sagen, tragen, tun? Wieso müssen wir bis aufs kleinste Detail wissen, ob das Bild im Netz gestellt ist oder nicht? Wir glauben doch sowieso nur, was wir glauben wollen.
Jeder, der das Social Media für sich nutzt, kennt die kleinen Lügen, die sich im Netz breit machen. Da sollte man sich auch nicht davor scheuen, sich an die eigene Nase zu packen. Denn wer ganz laut ruft:“Ich aber nicht“, der ist mit großer Wahrscheinlichkeit einer der größten Mitspieler in diesem Bereich.
Mittlerweile bin ich es Leid mit dem Strom zu schwimmen, aber genauso Leid bin ich es, mich dagegen zu stemmen. Natürlich muss man mal nach rechts und links gucken, aber leiten sollte man sich immer noch selbst. Schließlich ist es dein Leben, deine Online-Präsenz und es sind deine Möglichkeiten, die du aus dem Ganzen rausholen kannst.
Weiterführende Links:
Der Niedergang der Bloggerszene – so darf es nicht weitergehen
Ich habe Folgendes von Essena O’Neill gelernt
switch collision domain
23 November
Super, super, super Beitrag! Und ich könnte schon wieder kotzen, weil hier noch kein Kommentar drunter steht. Mir fallen jetzt auf Anhieb drei große Blogger ein, die unter einem Post wie deinem mindestens 30 Kommentare stehen hätten.
Wiw auch immer! Danke für diese tollen und ehrlichen Worte.
viele Grüße
Rebecca
Jean
28 Dezember
Hallo Vita,
ich denke ganz genauso wie du! Ich kann mir nur vorstellen, dass die User die Werbung auf Instagram nicht verstehen, die auch sonst nicht wissen, dass nicht alles Gold ist was glänzt und dass nicht alles stimmt, was in der Fernsehwerbung versprochen wird…
Schöner Beitrag von dir!
Alles Liebe,
Jean