Wenn man studiert, lernt man nicht nur inhaltlich ziemlich viel. Meistens entwickelt man sich auch persönlich weiter und nimmt ganz andere Erkenntnisse für sich mit, die man so vielleicht nicht erwartet hätte. Was ich in meinem Studium gelernt habe und wieso nicht unbedingt alles gut ist, erzähle ich dir jetzt.
Nicht immer zählt das Endergebnis
Schnell ein Paper runterschreiben, das Projekt zu Ende bringen und den Vortrag nächste Woche halten. Dann ist es endlich vorbei. Mit all den Deadlines im Kopf hoffst du darauf schnell zum Ergebnis zu kommen und das To Do abzuhaken. Aber meistens zählt nichtmal as Endergebnis. Der Weg dorthin ist viel wichtiger. Du beschäftigst dich intensiv mit einem Thema und merkst: Das kann ich später gebrauchen. Im Studium habe ich häufig gemerkt, dass nicht das Ergebnis wichtig ist, sondern die Art und Weise, wie du dahin gekommen bist.
Teamarbeit muss gelernt sein
So viel Teamarbeit wie im Studium hatte ich noch nie. In fast jedem Seminar stand mindestens eine Teamarbeit an. Dass da nicht immer alles glatt gelaufen ist, kannst du dir sicher denken. Wer zieht sich zurück und lässt alles für sich machen? Und wer diskutiert jedes Thema zu Tode? Dennoch hat Teamarbeit etwas Gutes: Du lernst die Denkweisen anderer Menschen kennen und oftmals kannst du Synergien nutzen, um noch kreativer zu sein.
Unter Druck arbeiten
Während die einen unter Druck arbeiten sehr anstrengend finden und sich lieber mehr Zeit lassen, gehe ich förmlich unter Druck auf. Meistens komme ich so in eine Flow, der mich gleich doppelt so schnell arbeiten lässt. Natürlich klappt das nicht immer, aber dennoch raffe ich mich dann mehr zusammen, als wenn ich noch massig Zeit vor mir habe.
Du kannst dir alles selber beibringen
Ganz ehrlich: Du kannst dir wirklich alles selber beibringen. Meistens haben wir nur Impulse für mögliche Arbeiten bekommen. Letztendlich lag es aber immer an einem Selbst, das Beste daraus zu machen. Und wenn du dann eben ein Video präsentieren willst, musst du auch selbst lernen, wie du dieses Video schneidest. Und willst du eine gelungene Hausarbeit schreiben, musst du selbst lernen, wie du sie strukturierst. Im Studium bin ich ein richtiger Autodidakt geworden. Erfahrungswerte machst du in dem Moment, in welchem du dir alles beibringst. Letztendlich habe ich es sogar geschafft, eine künstlerische Bachelorarbeit zu verfassen, ohne dabei vorher je eine geschrieben oder gelesen zu haben. Ein wenig gruselig, wenn ich so darüber nachdenke, aber zum Glück ist alles gut gelaufen.
Prokrastinieren
Das ist ein eher nicht so positiver Punkt, den ich mit der Zeit gut gelernt habe. Wobei man ihn natürlich auch wieder positiv umdrehen kann: Ich habe gelernt viel Zeit mit mir selbst zu verbringen, meinen Hobbys nachzugehen und auch einfach mal nichts zu tun. Das dabei leider meist ein schlechtes Gewissen mit einhergeht, lassen wir hier mal außer Acht. Gleichzeitig ist die Prokrastination aber auch ein Grund, wieso ich gelernt habe, unter Druck zu arbeiten.
Du musst dich selbst organisieren
Wenn du vorher nicht organisiert gewesen bist, wirst du es nach deinem Studium zumindest auf einer gewissen Grundbasis sein. Da ich eher zu den organisierteren Personen zähle, habe ich mich immer rechtzeitig um meine Seminare, meine Abgaben und meine Prüfungen gekümmert. Denn es wird dir niemand hinterherrennen, wenn du deine Hausarbeiten von Semester zu Semester aufschiebst und nicht für deine Prüfungen lernst.
Karl
21 Februar
Für alle, die wie ich „vergessen“ haben, wofür Prokrastination steht – für extremes Aufschieben. ;)
Lexa
23 Februar
Für mein Leben ja. Da hat mir das Studium viel gebracht. Ob es fachlich auch so lehrreich war wird sich zeigen, wenn das „echte“ Berufsleben beginnt. ;)
Grundsätzlich kann ich deinen Punkten aber nur zustimmen. Auch ich bin mit etwas Druck um einiges produktiver. Und wenn es von außen keinen Druck gibt, muss man sich ihn halt durch selbstgesetzte Deadlines und ausgiebige Prokastination schaffen. Das führt immer zum Ziel.
LG Lexa
Linkliebe № 15 | LexasLeben
25 Februar
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