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Die Bloggergesellschaft

Die Bloggergesellschaft

Erst gestern habe ich einen Artikel zu Modeblogs gelesen. Pro und Contra. Schwarz und Weiß war zu lesen. Ohne eine Grauzone. Entweder ist es super toll Blogger zu sein und der neue Traumberuf junger Mädchen sei nun nicht mehr Model, sondern Bloggerin. Oder aber man verkauft sich und seine Seele für Gratisprodukte und ist nicht besser als die Modezeitschriften von heute.

Aber wie sieht es denn tatsächlich in der Bloggergesellschaft von heute aus? Wie denken Blogger selbst über diese eigene kleine Welt und kann man alles so pauschalisieren?

In meinem Freundeskreis blogge ich als Einzige, weshalb ich anderen Bloggern meist nur auf Events über den Weg laufe. Und während ich mich mit den Einen in ein Gespräch vertiefen kann, dass nichts mit der Blogosphäre da draußen zu tun hat, zählen für andere nur deine Kontakte und deine Reichweite. Wenn nach drei Sätzen mein Instagram-Profil erstmal abgecheckt wird (Hat sie mehr Follower? Sehen ihre Bilder besser aus?) und mit Kooperationen geprahlt wird, ist für mich meistens schon das Ende in Sicht. Meistens betone ich, dass ich gerne Mehrwert schaffen möchte und nicht nur Werbeplattform sein will, aber bei manchen stößt man da schnell auf taube Ohren.

Genauso gibt es die andere Seite: Ich lerne Personen kennen und wir unterhalten uns über alles außer den Blog. Wenn man auf einer Wellenlänge ist, ist es doch egal, ob die Person mir gegenüber eine größere oder vielleicht auch viel kleinere Reichweite hat als ich. Da ist der Blog nur Nebensache und man tauscht am Ende des Gesprächs schnell noch die Kontakte aus, weil man sich so gut verstanden hat.

Um zurück zu dem Artikel zu kommen: Natürlich gibt es genug Leute, die ihren Blog aus weiteren Gründen als nur dem eigenen Interesse eröffnen und natürlich verkauft sich der ein oder andere für etwas, hinter dem er nicht unbedingt steht. Aber auch daraus lernt man später und macht es besser. Was für mich wichtig ist, dass Blogger nicht einfach über einen Kamm geschoren werden. Und dass man nicht nur zwischen Schwarz und Weiß unterscheiden sollte. Seit wann ist das Leben denn nur zweiseitig? Viel mehr ist es wichtig zu wissen, dass man als Blogger auch mal Zweifel hat und im Nachhinein auch einen Beitrag bereut oder ihn anders formuliert hätte. Dass diese Perfektion nur ein Trugbild ist und man nicht vergessen sollte, dass Blogger auch nur Menschen sind.

Anfangs habe ich nicht viel besser gedacht als manche meiner BlogkollegInnen. Wenn der Blog wächst und erfolgreicher wird, erhofft man sich schließlich auch irgendwann einen kleinen Vorteil für sich selber. Aber mit der Zeit kommt auch das Gefühl für den eigenen Blog. Ein gutes Beispiel ist die liebe Maddie von Daria Daria. Zuerst beinhaltete ihr Blog komplett andere Themen als man sie nun lesen kann. Und hat es jemanden gestört, dass sie ihre Komfortzone verlassen hat und letztendlich ihren eigenen Weg gegangen ist? Ganz und gar nicht!

Mittlerweile kann ich nur noch schmunzeln, wenn ich meine Mitmenschen erkläre, wie die Bloggerwelt so aussieht. Denn wirklich deutlich einordnen kann man sie schon lange nicht mehr. Es gibt sowohl Clickbait-Titel wie bei YouTube, die mehr versprechen als der Beitrag eigentlich ist. Genauso aber auch Schätze, die man so nicht erwartet hätte.

Aber das sollen nur meine zwei Cents am Sonntag sein. Viel wichtiger ist doch die Frage, wie das Ganze bei euch ankommt? Wie siehst du die Bloggergesellschaft? Kann man sie ernst nehmen?Was denkst du zu dem Thema?

Titelbild via Unsplash

  1. Leeri

    5 Juni

    Wie du schon sagst – Blogger sind auch nur Menschen. Und da gibt es sympatische Menschen, doofe Menschen, tolle Menschen, oberflächliche Menschen und so viel mehr. Dementsprechend gibt es auch diverse Blogs. Ich mag es aber auch am liebsten, wenn ich mich mit Menschen auch über anderen Sachen als Blogs unterhalten kann.

  2. Liebe Vita,

    finde deine Einstellung total super, denn auch Ich blogge in erste Linie für mich. Ich bin mein eigener Boss und möchte ausschließlich Produkte vorstellen hinter denen ich auch zu 100% stehe. Über den „Mehrwert“ denke ich auch oft nach und halte ihn im Hinterkopf, wenn ich einen Beitrag formuliere.
    Das Vergleichen sollte man wie in anderen Lebensbereichen am besten natürlich unterlassen. Fällt mir jedoch häufig sehr schwer.
    Viele Grüße,
    M.

  3. Jean

    8 Juni

    Hallo Vita,
    es ist echt schön, dass du auch Bloggern begegnest, denen es nicht nur um Follower geht sondern, genau wie dir, um den persönlichen Aspekt. Dass du deinen Lesern Mehrwert bieten möchtest, merkt man, so finde ich zumindest, wirklich! :)
    Bei Maddie ist ihr Wechsel zum Bloggen über Nachhaltigkeit aber auch auf Kritik gestoßen (obwohl ich ihren Wandel sehr gut/spanned finde!).
    Persönlich mag ich Blogs, bei denen jeder Post aus einem anderen Mini-DM-Produkt besteht, überhaupt nicht. Dass man nur bloggt, um sich Goodie Bags abzustauben, kann ich nicht verstehen, und wenn alle Blogger wie du sagst über einen Kamm geschert werden und nur als Post-für-Produkt-Schreiberlinge gesehen werden, landet die Bloggergesellschaft auch in einer Sackgasse. Ich meine damit wirklich nicht, dass jeder Blog, der nur über Beauty-Produkte schreibt, schlecht ist, aber ich freue mich immer über Blogs, auf denen ich etwas über weiter reichende Themen und auch die Person hinter den Texten erfahren darf :)
    Liebe Grüße, Jean
    http://jean-abovetheclouds.com

  4. […] Vita (vitacorio) denkt über ihre Kolleginnen und die die Bloggergesellschaft nach. Und das liest sich so: „Meistens betone ich, dass ich gerne Mehrwert schaffen möchte […]

  5. […] Vita (vitacorio) denkt über ihre Kolleginnen und die die Bloggergesellschaft nach. Und das liest sich so: „Meistens betone ich, dass ich gerne Mehrwert schaffen möchte […]

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